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Zu jedem primitiven Datentyp in Java gibt es eine korrespondierende Wrapper-Klasse. Diese kapselt die primitive Variable in einer objektorientierten Hülle und stellt eine Reihe von Methoden zum Zugriff auf die Variable zur Verfügung. Zwar wird man bei der Programmierung meist die primitiven Typen verwenden, doch gibt es einige Situationen, in denen die Anwendung einer Wrapper-Klasse sinnvoll sein kann:
Wrapper-Klassen existieren zu allen numerischen Typen und zu den Typen char und boolean:
Wrapper-Klasse | Primitiver Typ |
Byte | byte |
Short | short |
Integer | int |
Long | long |
Double | double |
Float | float |
Boolean | boolean |
Character | char |
Void | void |
Tabelle 10.1: Die Wrapper-Klassen
Die Instanzierung einer Wrapper-Klasse kann meist auf zwei unterschiedliche Arten erfolgen. Einerseits ist es möglich, den korrespondierenden primitiven Typ an den Konstruktor zu übergeben, um ein Objekt desselben Werts zu erzeugen. Alternativ kann meist auch ein String an den Konstruktor übergeben werden. Dieser wird in den entsprechenden primitiven Typ konvertiert und dann zur Initialisierung der Wrapper-Klasse verwendet.
public Integer(int i) public Integer(String s) throws NumberFormatException public Long(long l) public Long(String s) throws NumberFormatException public Float(float f) public Float(double d) public Float(String s) throws NumberFormatException public Double(double d) public Double(String s) throws NumberFormatException public Boolean(boolean b) public Boolean(String s) public Character(char c) |
Das in diesem Beispiel mehrfach verwendete Schlüsselwort throws deklariert Ausnahmen, die während der Methodenausführung auftreten können. Sie entstehen durch Programmfehler, undefinierte Zustände oder treten auf, wenn unvorhergesehene Ereignisse eintreten (Datei nicht verfügbar, Speicher erschöpft oder ähnliches). Wir werden uns in Kapitel 12 ausführlich mit diesem Thema beschäftigen. |
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Die meisten Wrapper-Klassen besitzen zwei Methoden, um den internen Wert abzufragen. Eine der beiden liefert ihn passend zum korrespondierenden Grundtyp, die andere als String. Der Name von Methoden der ersten Art setzt sich aus dem Namen des Basistyps und der Erweiterung Value zusammen, beispielsweise charValue, booleanValue oder intValue. Die numerischen Methoden intValue, longValue, floatValue und doubleValue stehen dabei für alle numerischen Wrapper-Klassen zur Verfügung.
public boolean booleanValue() public char charValue() public int intValue() public long longValue() public float floatValue() public double doubleValue() |
Der Name der Methode, die den internen Wert als String zurückgibt, ist toString. Diese Methode steht in allen Wrapper-Klassen zur Verfügung:
public String toString() |
Neben der Möglichkeit, aus Strings Objekte zu erzeugen, können die meisten Wrapper-Klassen auch primitive Datentypen erzeugen. Dazu gibt es statische Methoden mit den Namen parseByte, parseInt, parseLong, parseFloat und parseDouble in den zugehörigen Klassen Byte, Integer, Long, Float und Double:
public static byte parseByte(String s) throws NumberFormatException public static int parseInt(String s) throws NumberFormatException public static long parseLong(String s) throws NumberFormatException public static float parseFloat(String s) throws NumberFormatException public static double parseDouble(String s) throws NumberFormatException |
Die Methoden parseFloat und parseDouble gibt es erst seit dem JDK 1.2. In älteren JDK-Versionen und den meisten Web-Browsern stehen sie nicht zur Verfügung. |
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Die numerischen Wrapper-Klassen stellen Konstanten zur Bezeichnung spezieller Elemente zur Verfügung. So gibt es in jeder der Klassen Byte, Short, Integer, Long, Float und Double die Konstanten MIN_VALUE und MAX_VALUE, die das kleinste bzw. größte Element des Wertebereichs darstellen. In den Klassen Float und Double gibt es zusätzlich die Konstanten NEGATIVE_INFINITY, POSITIVE_INFINITY und NaN. Sie stellen die Werte minus unendlich, plus unendlich und undefiniert dar.
Da Objektparameter im Gegensatz zu primitiven Typen per Referenz übergeben werden, wären Wrapper-Klassen prinzipiell geeignet, Methodenparameter per call by reference zu übergeben. Damit könnten Änderungen von primitiven Parametern an den Aufrufer zurückgegeben werden. In der Praxis funktioniert das allerdings nicht, denn alle vordefinierten Wrapper-Klassen sind unveränderlich (das wird auch als immutable bezeichnet).
Sollen primitive Typen per Referenz übergeben werden, bieten sich zwei Möglichkeiten an:
Beide Methoden sind nicht sehr elegant, werden aber in der Praxis mitunter benötigt. Das folgende Listing zeigt, wie es gemacht wird:
001 /* Listing1005.java */ 002 003 class IntWrapper 004 { 005 public int value; 006 007 public IntWrapper(int value) 008 { 009 this.value = value; 010 } 011 } 012 013 public class Listing1005 014 { 015 public static void inc1(IntWrapper w) 016 { 017 ++w.value; 018 } 019 020 public static void inc2(int[] i) 021 { 022 ++i[0]; 023 } 024 025 public static void main(String[] args) 026 { 027 //Variante 1: Übergabe in einem veränderlichen Wrapper 028 IntWrapper i = new IntWrapper(10); 029 System.out.println("i = " + i.value); 030 inc1(i); 031 System.out.println("i = " + i.value); 032 //Variante 2: Übergabe als Array-Element 033 int[] j = new int[] {10}; 034 System.out.println("j = " + j[0]); 035 inc2(j); 036 System.out.println("j = " + j[0]); 037 } 038 } |
Listing1005.java |
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