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15.6 Die Collection des Typs Map



15.6.1 Abstrakte Eigenschaften

Eine Collection des Typs Map realisiert einen assoziativen Speicher, der Schlüssel auf Werte abbildet. Sowohl Schlüssel als auch Werte sind Objekte eines beliebigen Typs. Je Schlüssel gibt es entweder keinen oder genau einen Eintrag in der Collection. Soll ein Schlüssel-Wert-Paar eingefügt werden, dessen Schlüssel bereits existiert, wird dieses nicht neu eingefügt. Es wird lediglich dem vorhandenen Schlüssel der neue Wert zugeordnet. Der Wert wird also praktisch ausgetauscht.

Das Interface Map ist nicht von Collection abgeleitet, sondern eigenständig. Es definiert folgende Methoden:

int size()
boolean isEmpty()
boolean containsKey(Object key)
boolean containsValue(Object value)
Object get(Object key)
Object put(Object key, Object value)
Object remove(Object key)
void putAll(Map t)
void clear()
public Set keySet()
public Collection values()
public Set entrySet()
boolean equals(Object o)
int hashCode()
java.util.Map

Die Methoden size, isEmpty, remove, clear, equals und hashCode sind mit den gleichnamigen Methoden des Collection-Interfaces identisch und brauchen daher nicht noch einmal erklärt zu werden.

Mit Hilfe von put wird ein neues Schlüssel-Wert-Paar eingefügt bzw. dem bereits vorhandenen Schlüssel ein neuer Wert zugeordnet. Die Methode putAll macht das für alle Paare der als Argument übergebenen Map. Auch hier gilt die Regel, daß ein Schlüssel, der bereits vorhanden ist, nicht neu eingefügt wird. Lediglich sein zugeordneter Wert wird ausgetauscht. Mit der Methode get kann der Wert zu einem Schlüssel beschafft werden. Da der Rückgabewert vom Typ Object ist, muß er auf den erwarteten Wert gecastet werden.

Falls der angegebene Schlüssel nicht in der Map enthalten ist, wird null zurückgegeben. Hier ist Vorsicht geboten, denn ein null-Wert wird auch dann zurückgegeben, wenn die Map das Einfügen von null-Werten erlaubt und ein solcher diesem Schlüssel explizit zugeordnet wurde. Um diese beiden Fälle zu unterscheiden, kann die Methode containsKey verwendet werden. Sie gibt genau dann true zurück, wenn der gewünschte Schlüssel in der Map enthalten ist. Andernfalls liefert sie false. Analog dazu kann mit containsValue festgestellt werden, ob ein bestimmter Wert mindestens einmal in der Map enthalten ist.

 Hinweis 

Im Vergleich zum Collection-Interface fällt auf, daß eine Map keine Methode iterator besitzt. Statt dessen kann sie drei unterschiedliche Collections erzeugen, die dann natürlich ihrerseits dazu verwendet werden können, einen Iterator zu liefern. Diese Collections werden als Views, also als Sichten auf die Collection bezeichnet:

Neben den im Interface definierten Methoden sollte eine konkrete Map-Implementierung zwei Konstruktoren zur Verfügung stellen. Ein leerer Konstruktor dient dazu, eine leere Map zu erzeugen. Ein zweiter Konstruktor, der ein einzelnes Map-Argument erwartet, erzeugt eine neue Map mit denselben Schlüssel-Wert-Paaren wie die als Argument übergebene Map.

15.6.2 Implementierungen

Das JDK stellt mehrere Implementierungen des Map-Interfaces zur Verfügung:

Weitere Details zur Klasse Hashtable finden sich in Abschnitt 14.4. Dort gibt es auch ein kleines Anwendungsbeispiel, das wir hier in einer für die Klasse HashMap angepaßten Form zeigen wollen:

001 /* Listing1507.java */
002 
003 import java.util.*;
004 
005 public class Listing1507
006 {
007   public static void main(String[] args)
008   {
009     HashMap h = new HashMap();
010 
011     //Pflege der Aliase
012     h.put("Fritz","f.mueller@test.de");
013     h.put("Franz","fk@b-blabla.com");
014     h.put("Paula","user0125@mail.uofm.edu");
015     h.put("Lissa","lb3@gateway.fhdto.northsurf.dk");
016 
017     //Ausgabe
018     Iterator it = h.entrySet().iterator(); 
019     while (it.hasNext()) {
020       Map.Entry entry = (Map.Entry)it.next();
021       System.out.println(
022         (String)entry.getKey() + " --> " +
023         (String)entry.getValue()
024       );
025     } 
026   }
027 }
Listing1507.java
Listing 15.7: Anwendung der Klasse HashMap

Der wichtigste Unterschied liegt in der Ausgabe der Ergebnisse. Während bei der Hashtable eine Enumeration verwendet wurde, müssen wir hier durch Aufruf von entrySet zunächst eine Menge der Schlüssel-Wert-Paare beschaffen. Diese liefert dann einen Iterator, der für jedes Element ein Objekt des Typs Map.Entry zurückgibt. Dessen Methoden getKey und getValue liefern den Schlüssel bzw. Wert des jeweiligen Eintrags. Alternativ hätten wir auch mit keySet die Menge der Schlüssel durchlaufen und mit get auf den jeweils aktuellen Wert zugreifen können. Dazu müßten die Zeilen 018 bis 025 im vorigen Listing durch folgenden Code ersetzt werden:

Iterator it = h.keySet().iterator();
while (it.hasNext()) {
  String key = (String)it.next();
  System.out.println(
    key + " --> " + (String)h.get(key)
  );
}

Die Ausgabe des Programms unterscheidet sich nur in der Sortierung von der von Listing 14.3:

Franz --> fk@b-blabla.com
Fritz --> f.mueller@test.de
Paula --> user0125@mail.uofm.edu
Lissa --> lb3@gateway.fhdto.northsurf.dk

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